11. Dezember- Kunstausstellung

Holmes
Ich reichte dem Fahrer einen Zehner.
"Zum Krankenhaus. Passt so." dann lehnte ich mich zurück.
Der Fahrer brummte etwas davon, dass die Fahrt eigentlich billiger war und fuhr dann an.
Leider kam dann das, was bei manchen Menschen unabwendbar war- Er begann zu reden. Von Gott und der Welt.
"Ich würde die Fahrt gerne in Ruhe verbringen. Wenn ich Gespräche gewollt hätte, wäre ich mit dem Bus gefahren." knurrte ich schließlich und der Mann verstummte.

Robin Hood
Ein Handschlag sagt schon so viel mehr aus, als jedes gespielte Lächeln, jede versteckte Miene. Dieser hier, war ein fester. Eine starke Person versteckte sich also als mein Gegenüber. Meinen neuen Kameraden Guy.
„Dann mache ich es mal offiziell: Willkommen bei uns, Guy!“
Wir hatten alle unsere kleinen Geheimnisse. Will, little John aber auch ich. Fest verschlossen hinter einer Tür in unserem Inneren. Mit einem Schloss versiegelt und einen Schlüssel bestückt, dem man im Volksmund auch Vertrauen nannte.
Egal… solange wir für die Gleiche Sache kämpften. Für die Gleichheit.
Ich wendete mich ab, schickte Guy eine Geste zu, dass er neben mir her laufen sollte.
Little John, zusammen mit dem Poeten und Will waren schon im Inneren verschwunden. Sie hatten bestimmt schon mit dem Ritual begonnen. Etwas was wir immer taten, wenn ein Diebstahl geglückt war. Feuer anzünden, Beute begutachten, Whisky öffnen.
Ich öffnete Guy die vermoderte Tür und die typischen Kindermalerein kamen ein entgegen, die fast jede Tappetenwand zu Hälfte bestückten.
Mein Zeigefinger deutete auf eine Tür am Ende des Flurs.
„Dort müssen wir hin. Aber pass auf.. der Boden hier ist nicht wirklich stabil. Little John ist hier schon einige Male eingekracht.“
Ich schmunzelte leicht.
„Aber er ist ja auch um einiges schwerer, wie du..“

Dorian

Nach dem alle gegangen waren, blieb er allein mit einem Haufen Schutt und einem inkompetenten Polizisten, schade eigentlich dabei hatte er sich doch so sehr auf ein kleines Katz und Maus spiel gefreut. Nun blieb ihm nichts weiter übrig in seine Villa zurückzukeren. Dort würde es sicher ziemlich kalt sein, immerhin hatte er den Kamin ausgemacht bevor er hergekommen war. Er würde es sowieso nicht merken, immerhin war sein körper vor knapp 200 Jahren eigentlich gestorben. Jedenfalls alterstechnisch her.

Persephone
Endlich hatte ich es geschafft, meine Geschwister loszuwerden. Es hatte einiges an Überzeugungsarbeit gebraucht, um alle dazu zu bringen, unauffällig nach Hause zu fahren. Besonders, wenn man bedachte, dass meine Brüder beim kleinsten Anlass anfingen zu streiten. Ok, vielleicht hatte es nicht bei allen gewirkt. Ich war mir nicht ganz sicher, ob Apollon als Gott der Heilkunst nicht auf dem Weg zum Krankenhaus war, Hermes sich nicht doch auf die Suche nach dem Dieb machte und Ares nicht erneut mit Hephaistos streitete. Außerdem waren heute ausgerechnet die Muse der Geschichtsschreibung und die Muse der Tragödie anwesend. So wie ich die beiden kannte, schrieben sie gerade eifrig über die heutigen Ereignisse. Aber all das war nicht mehr mein Problem. Schließlich konnte ich nicht andauernd auf meine Geschwister aufpassen und wenn etwas schief lief, könnte ich mir trotzdem sagen, ich hätte es versucht. Obwohl es meiner Meinung nach schon viel zu kalt war setzte ich mich auf eine Bank, die in der Nähe des Parks stand, bei dem ich die anderen Götter verscheucht hatte. Verdammt, ich war müde. Womit hatte ich solche Tage verdient?

Irene
Während der Fahrt beobachtete ich Sherlock, der etwas entnervt neben mir saß unauffällig. Warum ich das tat, wusste ich selbst nicht genau, doch ich dachte auch nicht darüber nach. Die Antwort würde mir sicher nicht gefallen. Nachdem der Fahrer endlich aufgehört hatte zu reden, kamen wir relativ schnell beim Krankenhaus an. Danach stieg ich aus dem Wagen und beeilte mich, um zum Eingang des Krankenhauses zu kommen. Es war leider wirklich kalt.

Dorian

Er hatte einfach keine Lust jetzt schon zurück zu gehen, zurück in seine Villa aus der er die meisten Angestellten verjagt hatte weil sie seinem Bild zunahe gekommen waren, der Rest war von selbst gegangen. Niemand würde dort auf ihn warten, das hieß doch einer war da, der schrecklich entstellte Teil seiner verlorenen Seele, gefangen in einem Bildnis das einst einen naiven jungen Mann gezeigt hatte. Naiv ja das war er gewesen, sich von dem Baron um den Finger wickeln zu lassen und sich so sehr dem hedonismus hinzugeben. Nun war wieder einer der Momente in denne er die Ewigkeit verfluchte und sich selbst hasste. Er hasste seinen reichtum, seinen makellosen Körper, einfach alles an ihm. Ihm war garnich aufgefallen das er inzwischen im Park war, so sehr war er in Gedanken vertieft gewesen. Dort in der Nähe sah er dann eine Frau auf der Bank sitzen (Persephone is doch wieder sichtbar oder ?) und musste lächeln. Langsam ging er auf sie zu.

Guy
"Freut mich, Robin. Freut mich echt." sagte ich und lächelte unter der Maske.
Dann lief ich lief neben ihm her. Schien eigentlich ein ganz netter Kerl zu sein.
Hoffentlich erfuhr er nie von meiner Vergangenheit. Aber solange ich nicht voll irgendwo in seiner Nähe war, konnte ja nichts schiefgehen.
Vorsichtig trat ich ein.
"In Ordnung. Ich passe auf." nickte ich, weil ein lächeln, oder ein Schmunzeln nun leider nichts gebracht hätte.
Dann schnaufte ich amüsiert.
"Aber nur ein bisschen." lächelte ich.

John
Ich starrte an die Weiße Decke über mir.
Eben war ein Arzt hereingekommen. Meine Verletzungen waren nicht zu schlimm, meine Schulter musste ruhiggestellt bleiben und meine Hüfte war stark geprellt, aber ansonsten ging es mir gut.
Wie es wohl Sherlock ging?
Besuch konnte ich nicht erwarten. Nicht, wenn er wieder den Emotionalen Stand eines Eisblocks hatte.
Oder sein Fall gut lief.

Sherlock
Ich folgte Irene.
Im Eingangsbereich allerdings überholte ich sie und trat zu der Empfangsdame.
"John. John Watson bitte." sagte ich.
"Zimmer... Zimmer..." Die Frau suchte wohl nach dem Zimmer im Computer, während Irene immer näher kam.
Wie sehr ich ihre Anwesenheit hasste.
Aber wie sehr ich mir wünschte, sie wäre wegen mir mitgekommen.
Ach Verdammt! Warum gab mir diese Frau nur so viele Rätsel auf?

Persephone
Da ich viel zu erledigt war und sogar kurz meine Augen geschlossen hatte, bemerkte ich etwas zu spät, dass jemand in meiner Nähe war. Ich brauchte sogar noch ein paar weitere Sekunden, um zu bemerken, dass dieser jemand Dorian Gray war. daraufhin fragte ich mich, wie ich so unaufmerksam sein könnte. Die Fähigkeit jeden Sterblichen zu erkennen, der neben mir stand, sollte man nicht so leicht ausschalten können. Toll, jetzt fühlte ich mich noch älter, als ich sowieso schon war. Dorian war jedoch der Letzte, den ich kurz nach dieser Ausstellung bei einem Park erwartet hätte. Hatten die meisten Reichen nichts besseres zu tun? Langsam öffnete ich die Augen und sah den Mann, der nun fast vor mir stand, nachdenklich an. "Was suchen Sie hier?", fragte ich daraufhin.

Irene
Die Zeit, die die Empfangsdame dafür brauchte, die Zimmernummer herauszusuchen, benutzte ich dafür, um Sherlock mit meiner Nähe zu ihm nervös zu machen. Dabei beobachtete ihn noch immer leicht nachdenklich. Ich fragte mich, warum ich seine Anwesenheit überhaupt so genoss. Zusätzlich dazu versuchte ich mich daran zu erinnern, wie mein derzeitiger Verehrer überhaupt hieß. Ich war eigentlich nicht vergesslich, aber die meisten meiner Liebhaber hinterließen nur einen flüchtigen Eindruck und es war schwer sich an all ihre Namen zu erinnern. Mit der Zeit wurde es langweilig, aber eigentlich sollte ich mir keine Nachlässigkeit erlauben. Hm, wie hieß er? Ich war mir ziemlich sicher, dass der Name des arme Mann, der zurzeit um meine Aufmerksamkeit kämpfte, Georg war, doch sein Nachname wollte mir einfach nicht einfallen.

Robin Hood

Und so schritten wir in dem ehemaligen Empfangssaal.
Wie ich es schon vermutet hatte, hatte Will schon den Whisky geöffnet und little John sich der Forschung verschworen. Das Bild, der Poet, saß auf einen provisorischen Ständer – zwei noch stabile Hocker. John umkreiste es, wie ein Geier seine Beute. In seine Schädel musste es gerate ordentlich rattern. Genauso wie ich, liebte er es nämlich, Geheimnisse des Sagenumwobenen Schatzes der Merry Men zu Entschlüssen. Das sah ich in seinem Gesicht als sein jahrelanger Freund. Laut aussprechen würde er dies nie. Gefühle waren nicht so sein Ding.
„Und? Schon was heraus gefunden?“, fragte ich ihn nachdem ich mich neben ihn gestellt hatte. Meine Hand fuhr wie immer zu meinem Kinn.
Er schüttelte mit dem Kopf.
„..aber diese Grundlinien…“
Ich legte den Kopf ein wenig schräg.
„….dicker als sonst… ich weiß..“
„Eyyy!!!“
Will ries mich aus meiner Gedankenwelt. Ich drehte mich um, um ihr Antlitz zu erkennen. Wie immer viel zu knapp bekleidet für diese Jahreszeit.
„Mir kam da vorhin so eine Idee..“, sprach sie, während sie das Getränk in ihrer Hand hin und her schwenkte.
„… wenn du doch jetzt sowieso schon öffentlich gebrandmarkt bist, Robin, warum erzählst du denen da draußen nicht gleich die ganze Wahrheit? Das wir nur von Reichen stehlen und die Beute dann an die Ärmeren verteilen? Dann wirst du als Heiliger gefeiert und nicht als Dieb gesucht…“
Ich verschränkte die Arme und schloss die Augen.
„Ausgeschlossen. Das geht nicht. Ist doch klar wie Kloßbrühe. Würden die herauskriegen, dass wir den ärmeren helfen, würden die, die nachstellen, denen wir eigentlich helfen wollten. Denk doch mal nach. Wahrscheinlich würden die von den Armen sogar den Schaden zurück verlangen, der durch uns entstanden ist.“
Sie schaute mich an, doch nach einigen Minuten verstand sie. „Achso..“

Dorian lächelte, sie hatte offenbar keine AHnung wer er war, natürlich nicht sie hatten sich das letzte mal nur flüchtig unterhalten, damals vor knapp 200 Jahren, es war wirklich amüsant das sie volkommen ahnungslos war. Nun wissen sie, es ist immer so furchtbar langweilig bei mir Zuhause, niemand ist da mit dem man reden könnte. Nichts interesantes und außerdem musste ich einfach mit euch reden, unsere letzte Konversation ist ja schon eine Weile her nicht wahr ?

Persephone
Nun schaute ich ihn noch nachdenklicher an, falls das überhaupt möglich war. Jetzt war es klar, dass ich ihn schon einmal getroffen hatte. Ich war mir deshalb ziemlich sicher, dass er mit einer Weile ein paar Jahrhunderte meinte. Meine Erinnerungen waren leider nicht die Geordnetsten. Wenn man so lange wie ich lebte wurden sogar Götter etwas zu vergesslich. Wir konnten Erinnerungen zwar bis ins kleinste Detail genau speichern, doch es war schwierig diese überhaupt zu finden. "Klären Sie mich bitte auf. Wann haben wir schon einmal miteinander gesprochen? Ich kann mich leider nicht genau erinnern. Wahrscheinlich haben Sie nur einen flüchtigen Eindruck hinterlassen", antwortete ich nach ein paar Sekunden. Seine Andeutungen halfen mir nicht weiter.

Holmes
"Zimmer... Ähh... 19. Das liegt im zweiten Stock." sagte die Dame.
Ich erwiederte ein hastiges Danke und wollte schon zur Treppe eilen, aber da fiel mir etwas ein. Wohl eher jemand.
"Willst du mitkommen?" fragte ich Irene.
"Ich muss beide Zeugenaussagen miteinander vergleichen und Gemeinsamkeiten herausfischen."

Guy
Ich hielt mich aus dem Gespräch raus. So richtig mitreden konnte ich eh nicht.
Stattdessen sah ich mich um. Ließ die Blicke über die Wände und den Boden schweifen.
Ein echt interessantes Gebäude. Sollten wir es irgendwann nicht mehr brauchen würde es auf jeden Fall zu einem interessanten Spielplatz werden.

Irene
"Ja, ich will doch deine Fortschritte bei diesem Fall mitverfolgen", antwortete ich entschlossen. Dieses Angebot nahm ich nur zu gerne an. Besonders da mir der Name meines Verehrers noch immer nicht einfiel. Inzwischen hatte ich die Möglichkeiten schon eingegrenzt, aber den tatsächlichen Nachnamen hatte ich noch nicht herausgefunden. Ich folgte Holmes zu Johns Zimmer. Schließlich wollte ich nicht zugeben, dass mir der Name meines Liebhabers nicht einfiel.

Ihr habt wirklich keine Ahnung ? Das finde ich jetzt aber wirklich beleidigend. Er lachte, natürlich war es keine Beleidgung aber diese Art des Humors hatte er irgendwo aufgeschnappt. Also, erinnern sie sich noch an die Feier bei Lord Henry Wolton, das war damals die erste Party die ich in der gehobenen Gesellschaft besucht hatte. Wir worden leider nur flüchtig einander vorgestellt. Falls sie auch meinen Namen vergessen haben, Dorian Gray stehts zu diensten. Ihr mögt euch vileicht nicht mehr an mich erinnern doch ich erinnere mich noch sehr gut an euch und euren Ehemann. Müsst ihr ihn immernoch Jahr für Jahr besuchen ?

Holmes
"Wenn du meinst..."
Ich klopfte an die Tür. Jemand räusperte sich, wie als ob er gleich etwas sagen wollte, so, wie John es immer tat.
Schwungvoll öffnete ich die Tür.
"Guten Morgen John. Wie geht es ihnen?"
Ich genoss höchst amüsiert Johns verwirrten Ausdruck und stellte mich an sein Fußende.
"So. Blumen habe ich leider nicht dabei, aber das haben sie wahrschienlich schon gesehen."
Dann wurde ich ernst.
"Ich brauche Infos, John. Bitte."

Persephone
Nach Dorians Antwort erinnerte ich mich wieder. Zwar sagte mir der Name Lord Henry Wolton nichts, doch die Feiern zu denen mich Hades begleitet hatte, konnte ich beinahe an einer Hand abzählen. Unsere Ehe war wie gesagt nicht perfekt. Jetzt da ich wusste, wo wir uns überhaupt gesehen hatten, konnte ich alle Details dieses Abend wieder abrufen. Ich erkannte, dass Dorian seit dieser Feier überhaupt nicht gealtert war und er auf jeden Fall einen Weg gefunden hatte, unsterblich zu werden.
"Daran, dass ich meinen verdammten Ehemann besuchen muss, wird sich so schnell nichts ändern. Eher friert die Unterwelt zu, als dass ich selbst bestimmen kann. Für meine Vergesslichkeit muss ich mich wohl entschuldigen. Aber wenn du älter bist, wirst du das wahrscheinlich verstehen können, da Erinnerungen viel zu chaotisch sind", antwortete ich kurz darauf. Es konnte nicht schaden, sich noch etwas mit diesem Gray zu unterhalten. Schließlich war er faszinierend und ich hatte sowieso nichts besseres zu tun. Zu meinem Mann wollte ich auf keinen Fall so schnell zurückgehen.

Irene
Ich folgte Holmes als dieser in das Zimmer ging, in dem ihn ein überraschter John Watson erwartete. Anscheinend hatte er nicht erwartet, dass Sherlock ihn besuchen würde. Wenn ich es mir recht überlegte, hatte er auch jeden Grund dazu. Holmes war niemand, der etwas aus reiner Nächstenliebe oder Zuneigung machte. Während er mit John redete, stellte ich mich hinter ihn und beobachtete die beiden. Interessiert wartete ich auf Johns Antwort, nachdem Sherlock fertig gesprochen hatte.

Robin Hood

Leicht schwenkte meine Sicht im Saal umher. Will hatte sich schon wieder von mir abgewendet und spielte gerade mit ihren Haaren. Ich ging zu Guy. Zeigte mit einer ausschweifenden Handbewegung auf den Saal und den Leuten, die sich vor uns befanden. „Unser Reich..“
Ich deutete auf einen Tisch, der die Mitte einnahm und von Stühlen umkreist wurde. Einen Platz stellte ich zum Sitzen hin, auf den dort neben saß ich mich hin.
„Wie du sicher schon bemerkt hast, hat jeder hier seine kleinen Aufgaben. Little John hier..“
Ich deutete auf den großen Kerl, der noch immer das Bild anstarrte.
„..dient meist dazu Informationen zu beschaffen, sowie Material. Zudem ist er ein begnadeter Koch. Man könnte ihn auch als „Papa“ bezeichnen.“
Ich schmunzelte.
„Weiter geht’s zu Will…“
Mein Finger wanderte mit meiner Sicht.
„Sie ist so was Ähnliches wie meine Schwester. Hat nur Flausen im Kopf. Hat aber dafür ein unheimliches Talent dafür, Kameras aufzuspüren und Wache sowie Alarmanlagen zu umgehen. Zudem ist sie verdammt Wandlungsfähig. Du wirst sie morgen nicht mehr wiedererkennen. Vor einer Woche hatte sie noch kurze schwarze Haare. Jetzt hat sie eine blonde, lang gelockte Mähne.“
Ich sah meinem Gegenüber an und deutete auf mich.
„Ich bin… na sagen wir mal so was wie ein Allroundtalent..“
Ich lachte und mein Blick schweifte wieder. Dieses Mal zu einem Schachbrett, das auf den Tisch lag. Keine Figur stand auf ihren Platz. Sie lagen alle umher, doch sie sahen auch nicht gewöhnlich aus. Eine nahm ich hoch, sah sie an. Ein Ebenbild von mir. Geschnitzt aus Holz, bemalt mit Farbe.
„Die hat little John gemacht. Sie dienen zur Verdeutlichung unserer Pläne.“
Nicht nur meine gab es dort. Auch die von Sherlock, Watson, Gray, Will, John und sogar eine von ihm. Guy.
Ich stellte alle auf dem Schachbrett. Unsere Gruppe auf der einen Seite. Zusammen mit schwarzen Bauern. Die von Sherlock und co. auf der anderen Seite, mit weißen Bauern.
„Und nun..“, begann ich. „Planen wir, wie wir unseren nächsten Schachzug setzten.“

Holmes
"Hübsches Kleid, John."
bemerkte ich am rande, während mein Freund anscheinend unfähig war zu sprechen.

Watson
"Sie wissen genau, dass das ein Krankenhausnachthemd ist." empörte ich mich.
Ich hätte zwar gerne als erstes gewusst, was Frau Adler hier zu suchen hatte, aber das ging nunmal vor.
"Oh ja! Ich sehe, sie tragen noch eine unmodisch längsgestreifte Nachthemd-Hose dazu."
"Seit wann regen sie sich über Mode auf, Sherlock?" Ich legte die Stirn in Falten.
"Ach..." er winkte ab. "Unwichtig."

Guy
Ich setzte mich und sah mich ebenfalls um.
"Nette Truppe." sagte ich, als die Vorstellung beendet war.
Dann musterte ich das schachbrett. Interessante vorgehensweise.
"Wir sind in der Unterzahl, oder?" fragte ich, ohne meine Stimme brechen zu lassen

Nun das ist wohl war, es ist schwer an der Ewigkeit etwas zu ändern finden sie nicht auch, ich bin mir sicher das euer werter Gatte immernoch wütend darüber ist das ich ihn, man könnte sagen, ausgetrickst habe nicht. Immerhin sammelt er ja fleißig die Seelen der jämmerlichen Sterblichen ein nicht wahr? Er lächelte, es war für ihn immer schwierig in einer Frau mehr zu sehen als, nunja ein Mittel um seine "Bedürfnisse" zu erfüllen. Er konnte nicht verstehen wie man ein Leben lieben kann bei dem man wie eine Blume wächst, kurz blüht und dann schon wieder verwelkt.

Persephone
"Er ist nicht wirklich wütend. Ansonsten hätte er schon einen Weg gefunden, um Euch unter die Erde zu bringen. Aber ich muss zugeben, dass er Euch nicht wirklich wohlgesonnen gegenübersteht. Ein schöner Platz im Tartaros ist schon für dich reserviert. Vielleicht schaffst du es noch in den Hades und kannst statt ewiger Qualen, ewiges Vergessen erleiden, aber dein Schicksal nach dem Tod sieht auf jeden Fall nicht rosig aus. Wenn ich du wäre, würde ich versuchen so lange wie möglich am Leben zu bleiben", antwortete ich ohne die leiseste Spur von Bedauern. Schließlich hatte Dorian es verdient. Niemand sollte ewig leben und die Ausnahmen, die es gab waren meiner Meinung nach nie vorteilhaft. Schließlich verlor man letztendlich mehr, als man gewann. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich meine Unsterblichkeit ohne zu zögern aufgeben, aber natürlich hatte ich sie nicht. Ich war es schon gewohnt, dass sich niemand wirklich für meine Meinung interessierte. Dieser Gray bildete da wahrscheinlich keine Ausnahme.

Irene
Ich sah mich kurz in dem kargen Krankenhauszimmer um. An der Einrichtung musste man wirklich noch arbeiten. "Gute Besserung. Hoffentlich kommen Sie schnell hier heraus", sagte ich mitfühlend zu John nachdem Holmes aufgehört hatte, über Mode zu reden. Dies war wirklich nicht die beste Unterkunft, doch der Arzt sah nicht so angeschlagen aus, wie ich nach dieser Explosion vermutet hatte. Was war eigentlich geschehen? Da ich noch nichts genaueres über den Fall wusste, musste ich mir die Einzelheiten zusammenreimen.

Robin Hood

„Mhmm…“, gab ich nur nickend von mir als ich mir das Kinn rieb.
Ich schob einige weiße Bauern ein oder zwei Felder vor.
„.. wenn man bedenkt, dass sie Polizei, Medien und vielleicht sogar die Staatsmacht auf ihrer Seite haben .. Ja, dann sind wir in der Unterzahl.“
Einige schwarze Bauern wurden von mir wieder vom dem Spielbrett genommen.
„Aber mit einer kleinen Truppe kann man leichter agieren. Besonderes, wenn man die Fähigkeiten jedes einzelnen, perfekt ausübt.“
Eine kleine Denkpause folgte nach meiner Aussage.
Danach aber, schob ich Gray’s Figur einen Schritt weiter nach vorne. Ihn hatte little John ein fieses Grinsen verpasst. Perfekt, wie ich fand.
„Der hier, weiß wer ich bin und vielleicht weiß er sogar noch mehr. Irgendwie müssen wir versuchen ihn auszuschalten. Oder ihn zu mindestens Mundtot… ich hab auf jedenfalls eine schlechte Vorahnung, was ihn betrifft..“
Weiter fuhr meine Sicht zu Sherlock und dessen Partner.
„Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung was die Beiden treiben. Ich meine diesen Watson gesehen zu haben als ich auf der Kunstaustellung war… aber was sie planen und ob sie schon über alles Bescheid wissen, kann ich nicht sagen.. wir dürfen sie auf jeden Fall nicht unterschätzen.“

Watson
"Ich will ja keineswegs unhöflich erscheinen, Ma'am, aber was machen sie hier?" fragte ich verwirrt.
Dann sah ich zu Sherlock. Seit wann legte er wert darauf, dass Miss Adler bei ihm war? Hatte er sich nicht versprochen sie zu vergessen?

Holmes
"Gut, dann wollen wir gleich beginnen. Erinnern sie sich an den Vorfall, John?"
Ein kaum war die karge Antwort.
"Machen wir es so, Sie erzählen und Miss Adler stimmt zu, oder verneint."

Guy
"Watson? Warte mal, wie heißt der andere?" Ich kratzte mich an dem Stück des Kinns, das nicht unter der Maske lag.
"Holmes, oder? Sehrlock Holmes! Das war doch dieser eine Freak, der in dieser Hauptstadt die Fälle löst, ohne den Tatort gesehen zu haben?"
Nachdenkend biss ich mir auf die lippe.
"London! Genau! Mit meiner Klasse war ich einmal da."
Keineswegs wollte ich ihnen jetzt von meiner Klassenfahrt erzählen, und damals war dieser Mann auch noch ein Junge gewesen.
"Er soll zwar ganz gut sein, aber ausnahmslos logisch. Wenn wir etwas schaffen, dass unser Fall auf eine logische Ebene unlogisch wird, hätten wir schonmal ihn ausgeschaltet.
Und wegen Gray... Hmm... Hat er eine Schwachstelle?"

Dorians Blick schweifte für einen Moment in die Ferne dann aber richtete er seine Aufmerksamkeit auf sein Gegenüber. Wisst ihr ich hatte eigentlich nicht vor zu sterben jedenfalls noch nicht jetzt und ganz ehrlich es ist mir egal was nach dem Tod passiert, ich weis nicht ob ihr das verstehen könnt da man Götter soweit ich weis nicht töten kann, außer ihr haut euch gegenseitig die Köpfe ein. Aber nunja ich denke das ihr wisst wie zerbrechlich meine Unsterblichkeit ist. Aber wisst ihr was ich bedrückend finde, das wir niemanden an unserer Unsterblichkeit teilhaben lassen können.