RPG - Auftakt

Konnte Rachel nicht aufpassen, wohin sie fuhr? Als sie plötzlich anhielt, wurde ich nach vorne geschleudert, was angesichts dessen, dass ich verständlicher Weise nicht angeschnallt war, nicht so gut war. Während ich die Fahrerin leise verfluchte, richtete ich mich wieder auf. Erstaunlicherweise war ich nach dieser erstaunlichen Flugbahn die ich zurückgelegt hatte nicht verletzt. Hatte ich einfach nur Glück oder lag es an der Vision? Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, fing Allen wieder an zu reden. Ich hoffte nun, dass er klug genug war, um zu erkennen, worum es sich bei der Kugel handelte. Er musste nicht alles wissen aber es wäre hilfreich wenn er wenigstens daran dachte, dass ich in der Kugel gefangen war. Hoffentlich kam irgendjemand in diesem Auto auf die Lösung bevor es zu spät war. Allens Vermutung war schon mal vielversprechend. Statt wieder auf die Rückbank zu rutschen blieb ich mitten im Auto sitzen. Wahrscheinlich hätte es seltsam ausgesehen wenn mich jemand bemerken würde.

Akito

Das Kärtchen steckte ich bald darauf wieder meine Hosentasche, hörte zu während ich aus dem Fenster starrte und von England einen kleinen Eindruck bekam.
Doch als Rachel abrupte bremste und ich beinahe vom Gurt erwürgt wurde, wurde ich aus meinen Gedanke gerissen. Ich widmete mich nun wieder ganz den Leuten im Wagen. Mein Blick wanderte von Redner zu Redner.
Die Kugel also… Fähigkeiten verstärken. Ich musste sofort an dem Gespräch erinnern, welches in dem Schacht zwischen dieser einen Frau und Allen mitgehört hatte.
Was würde wohl passieren, wenn ich das seltsame Objekt berühren würde? Wäre ich dann im Stande von mehreren Personen gleichzeitig Gefühle zu stehlen? Oder würde ein Gegenteileffekt eintreten? Vielleicht könnte ich dann Gefühle wieder geben?
Mann…das waren schon verführerische Gedankengänge. Irgendwie konnte ich mit einmal auch die ganze Aufruhe verstehen, die in Japan, dank dem Kugelding, stattgefunden hatten.
Wenn ich ein Templer wäre, würde ich das Teil wahrscheinlich auch mit meinem Leben beschützen. Irgendwie hat man dadurch ja einen großen Vorteil gegenüber der anderen Seite.
Ich nickte, als würde ich mit mir selbst sprechen, schaute danach aber wieder nach draußen und welkte in dem Gedankengang.

Ich fluchte lautstark über meine eigene Dummheit und auch darüber, dass ich so unkonzentriert war.
Jolines. Soy un idiota.Cómo puedo ser tan estúpido? Algo de mierda
Ich ärgerte mich und Allens Kommentar, dass er gerne im Ganzen an der Brücke ankommen wollte machte mich umso wütender über meine Dummheit.
Doch dann sagte er etwas, dass meine Aufmerksamkeit erregte. Die Kugel, die er schon die ganze Zeit mit sich rumschleppte, verstärkte also mentale Fähigkeiten.
Moment, halt mal Allen. Du willst mir allen Ernstes erzählen, dass dieses kleine Teil in deinen Händen mentale Fähigkeiten, wie deine Illusionen oder meine Visionen verstärken kann? Das ist ja wohl ein schlechter Scherz. Das Ding kann gefährlich für uns werden. Gott, was tue ich hier eigentlich? Ich chauffiere einen Haufen Begabter, mich mit eingeschlossen, zur Tower Bridge nur um endlich Antworten zu bekommen. Ich glaube ich spinne.
Als ich das alles mal ausgesprochen hatte, ging es mir besser. Ich beruhigte mich nach einigen tiefen Atemzügen, legte den Gang wieder ein und parkte sauber und ohne Probleme aus. Wir verließen den Parkplatz und ich reihte mich ordentlich wieder in den Verkehr ein.
Plötzlich vibrirte es in meiner Hosentasche und der Song "For Good" aus Wicked begann zu dudeln. Ich zog das Handy aus meiner Hosentasche und warf es Allen zu.
Nimm das Gespräch mal bitte an und stel auf Lautsprecher.

Glaub mir ich weis meine Nachmittage auch besser zu verbringen als mit sonem Ding durch Londoin zu fahren... Als ihr Handy klingelte und sie es ihm zu warf seufzte er. Allerdings tat er genau was sie sagte und stellte es auf Lautsprecher, hoffentlich würden die Templer es nich abhören.

Fieberhaft überlegte ich, wie ich die Begabten darauf hinweisen konnte, dass ich noch immer in der Kugel steckte. War in diesem Auto vielleicht ein anderes Artefakt? Das war leider sehr unwahrscheinlich und deshalb eine sehr verzweifelte Hoffnung. Das einzige womit man hier vielleicht Nachrichten übermitteln konnte, waren elektronische Geräte. Das war überhaupt nicht gut. Von Magie zu physikalisch erklärbaren Kräften, war es ein langer Weg und es gehörte nicht zu meinen Stärken, solche Kräfte miteinander zu verbinden. Ich war zwar eine ausgezeichnete Wissenschaftlerin, aber der einzige Teil von mir, der Magie verändern konnte, war derjenige, der leider nicht sinnvoll denken konnte. Meine Visionen waren ein ausgezeichnetes Beispiel. Zwar konnte ich die Magie bis zu einem gewissen Grad tatsächlich steuern, aber ab dem Zeitpunkt, bei dem ich sie zu etwas verständlichen formen wollte, hatte ich ernsthafte Probleme. Der Versuch fortschrittliche Technologie damit zuverlässig zu manipulieren, war ungefähr tausendmal schlimmer. Vielleicht war das etwas pessimistisch aber nach meiner Einschätzung befanden sich Physik oder andere normale Tatsachen einfach nicht auf derselben Wellenlänge, wie die unrealistische Vorstellung von Magie. Wahrscheinlich wäre ich erfolgreicher, wenn ich versuchen würde, einen Computer mit einem Stein vom anderen Ende der Welt aus zu steuern. Das war wenigstens auf irgendeine Weise machbar.

Ich wurde von Rachels Gefluche aus meinen Gedanken gerissen. Anscheinend war sie die vernünftigste Person in diesem Wagen. (Wegen meinem Geisteszustand konnte ich diesen Titel wohl kaum selbst beanspruchen.) Auf jeden Fall war sie die einzige von der Gruppe Begabten, die tatsächlich daran dachte, dass die Kugel gefährlich sein könnte. Wenn ich einer von ihnen wäre, würde ich sogar aus dem Auto springen, um von diesem verfluchten Ding wegzukommen. Ok, es konnten nicht alle so viele beunruhigende Informationen kennen, wie ich. Ehrlich gesagt würde ich jedoch all das leibend gerne eintauschen, um wenigstens eine normale Begabte zu werden, die von ihren Vorgesetzten herumgeschubst wurde, ohne zu wissen, worum es eigentlich ging. Ehrlich gesagt ist Unwissenheit für mich nicht nur ein Segen, sondern auch ein Zustand größten Glücks.

Ich hatte jedoch viel zu viel unerfreuliches Wissen. Langsam sollte ich vielleicht einen Teil davon einsetzen, um die Situation zu etwas Besserem zu machen, denn ich hatte kaum noch Zeit. Eigentlich hatte ich sowieso nicht viel zu verlieren, da es fast nur schief gehen konnte. Entweder ich handelte genau und überdachte ohne Unterbrechung alle Details oder ich überließ dem unzuverlässigen wahnsinnigen Teil die Arbeit. Mein letzter Verzweifelte Plan war, mit ihnen zu telefonieren. Ohne Probleme konnte ich eine leicht abgenutzte Scheibe Glas in meiner Hand entstehen lassen. Das war das einzige Artefakt, was ich kannte, dass einem Handy am nähsten kam. Eigentlich hätte ich auch eine gelbe Gummiente oder etwas ähnlich seltsames dafür verwenden können, aber das Glas war erheblich glaubwürdiger. Bei dem, was ich nun vorhatte, kam es eigentlich nur darauf an, ob ich wirklich daran dachte, dass es funktionierte. Es war so ähnlich, wie der Trick, mit dem ich die Schnur bei diesem Koffer durchtrennt hatte. Leider war ein Telefongespräch, dass nur durch diese Fähigkeit funktionierte, erheblich unwirklicher als eine zerrissene Schnur. Ich versuchte es trotzdem. Dabei stellte ich den klaren Teil meines Verstandes aus, der über Entscheidungen nachdachte und konzentrierte mich auf den Bildschirm eines Smartphones, der auf dem Glas erscheint. Das schaffte ich noch halbwegs, obwohl die Darstellung etwas verschwommen war. Statt eine Nummer einzugeben, tippte ich einfach 'Rachels Handy' mit der Tastatur, die unerklärlicherweise auftauchte. Ich wollte lieber nicht darüber nachdenken, was da genau passierte. Dann klickte ich auf den grünen Anrufknopf am unteren Rand des Bildschirms. Ich hörte tatsächlich beiläufig, dass ein Handy klingelte und Rachel etwas zu Allen sagte. Währenddessen musste ich wirklich zwanghaft versuchen nicht lange darüber nachzudenken und mich trotzdem daran zu erinnern, dass ich eigentlich telefonieren sollte. Um mich etwas abzulenken drückte ich auf den Knopf, der den Lautsprecher einschaltete.

"Hallo, hier spricht die Professorin, der Sie erst vor Kurzem diese verdammte Kugel gestohlen haben. Könnte es sein, dass Sie nicht gründlich genug über die Konsequenzen nachgedacht haben? Ich bin mir nämlich fast vollkommen sicher, dass ich gerade in diesem verdammten Artefakt festecke. Was verstehen Sie unter 'Es wird sicher schlecht enden, wenn du jetzt einfach weg läufst.' nicht? Eigentlich ist es ein Wunder, dass nur ich von den Folgen betroffen bin. Wie wäre es damit, wenn Sie noch kurz darüber nachdenken bevor Sie die Kugel beseitigen?", sagte ich mit einem nebensächlichen Tonfall, mit dem ich ebenso über das Wetter reden könnte. Mein wahnsinnigerer Teil war nicht gerade sehr logisch aufgebaut und deshalb kam mir die ganze Situation momentan auch ganz normal vor. Es könnte sogar sein, dass ich einen Teil davon in einer längst ausgestorbenen sehr alten Sprache gesprochen hatte, die die frühesten Bewohner von Amerika verwendeten, aber ich war mir nicht sicher. Funktionierte es überhaupt? Eigentlich war das mehr als unwahrscheinlich...

Allen tat, worum ich ihn bat.
Aus dem Lautsprecher drang eine mir unbekannte Stimme. Defintiv die Stimme einer Frau.
Sie sprach Englisch, allerdings benutzte sie teilweise die urenglische Sprache der amerikanischen Erstsiedler. Glücklicherweise verstand ich was sie sagte, denn dieser Teil der Sprache gehörte lächerlicherweise zu meinem Schauspielstudium. Wir mussten diesen Kurs belegen, um alte Stücke möglichst Realitätsnah wiederzugeben.
Ich sah Allen an.
Wem zur Hölle hast du dieses Drecksteil in deinen Händen eigentlich gestohlen, und warum zur Hölle kann sie auf meinem Handy anrufen. Hast du sie überhaupt verstanden?

Sayuri
Ich verstand kein wort, als die stimme der frau im hörer erklang "was hat sie gesagt rachel?" Fragte ich nach, da sie es wohl verstanden hatte

Schnell übersetzte ich den Anderen was diese Professorin gerade gesagt hatte.
Es ist eine Professorin, der Allen scheinbar diese verfluchte Kugel abgeluchst hat. Allen, sie wirft dir vor, die Folgen deines ach so genialen Diebstahls nicht ausreichend durchdacht zu haben. Sie ist stinksauer. Und... jetzt kommt der wirklich extrem krasse Teil, von dem ich doch hoffe, dass ich ihn falsch verstanden habe: Sie ist sich ziemlich sicher in diesem Mistding...., ich deutete mit einer Hand auf die Kugel in Allens Händen, gefangen zu sein. Wenn ich ehrlich bin, bete ich aber gerade, dass ich sie falsch verstanden habe, denn ich bin nur ein sehr beschränktes Talent, wenn es um die Sprache der Erstsiedler geht. Das tat ich wirklich, denn dieser Teil der Geschichte war mir definitiv zu verrückt. Ich wechselte ins Altenglische um direkter mit dieser seltsamen Frau zu reden. War das korrekt, Frau Professor? Habe ich Sie eben richtig verstanden? Sie stecken in dieser Kugel fest? Bitte sagen Sie mir, dass das ein schlechter Scherz war.
Mir fiel auf, dass ich ihren Namen nicht kannte und wenn es eines gab, was ich hasste, dann mit Leuten zu reen und dabei ihre Namen nicht zu kennen.
Wer zur Hölle sind Sie eigentlich?

Diesem verdammten Dieb hatte es anscheinend die Sprache verschlagen. Naja, bis er antwortete konnte ich mich genauso gut mit Rachel unterhalten. Schließlich war sie anscheinend die Einzige, die wusste,was ich sagte. Leider war ich mir nun sicher, dass ich in Altenglisch gesprochen hatte, denn die junge Frau machte beim Sprechen ab und zu ein paar Fehler und die anderen schienen mich überhaupt nicht zu verstehen. Vielleicht sollte ich mich wieder mehr darauf konzentrieren, nicht so verrückt zu erscheinen. Ok, das war eine schlechte Idee. Ich spürte schon, wie die Verbindung anfing, schwächer zu werden, da meine rationale Seite nicht an solche unmöglichen Tricks glaubte. Deshalb verdrängte ich den logisch denkenden Teil wohl oder über wieder. Oder besser gesagt; Ich versuchte es. Das war tatsächlich nicht so einfach, wie es sich anhörte.
"Leider ist es kein schlechter Scherz. Wenn ich nicht in dieser verdammten Kugel wäre, würde ich meine Zeit höchstwahrscheinlich nicht damit verschwenden, hier anzurufen und irgendetwas Verrücktes zu erzählen. Aber jetzt will ich tatsächlich hier hinaus. Ehrlich gesagt bleibt nicht mehr all zuviel Zeit übrig bis die Schäden eintreten, von denen ich den verdammten Dieb gewarnt habe. Hat jemand von euch zufällig Erfahrung mit alten Artefakten, eine angeborene Resistenz gegen die magische Strahlung, die sie aussenden, Kenntnisse von der Theorie der Arbeit mit so gefährlichen Objekten, magische Fähigkeiten, die so gut trainiert sind, dass man sie sehr genau einsetzen kann oder wenigstens eine Ahnung worum es sich bei dieser Kugel handelt? Das ist zwar eher unwahrscheinlich, aber es wäre ziemlich hilfreich dabei, dieses Relikt unschädlich zu machen. Ich bin übrigens Silvana Silveri, wenn Sie es unbedingt wissen wollen. Naja, ich bin es auf jeden Fall noch so lange bis ich meinen Namen wieder ändere." Hoffentlich hatte ich nicht erneut die Sprache gewechselt. Ab und zu war es wirklich nervig, dass ich so viele verschiedene Dialekte verstehen konnte und manchmal nicht auseinander halten, welchen ich tatsächlich verwendete.

Silvana hieß diese Frau also. Na gut, klang definitiv nach Italienerin für mich. Ich versuchte mich auf ihre Aussagen zu konzentrieren, denn Silvana redete weiterhin hauptsächlich Altenglisch. Als sie anfing nach unseren Kentnissen bezüglich unserer Begabungen zu fragen und auch, ob jemand von uns sich mit Artefakten auskannte, dachte ich angestrengt nach. Allen, war ziemlich gut im Umgang mit seiner Fähigkeit,, aber er hatte bereits festgestellt, dass er nicht resistent gegen die Kraft der Kugel war. Sayuri kam auch eher weniger in Frage. Ihre Einlage auf dem Flughafen war kein Zeichen von Kontrolle über ihre Fähigkeiten. Auch Allens kleiner Begleiter schien mir nicht sonderlich erfahren. Blieb noch ich. Ich hatte meine Fähigkeit bisher immer gut unter Kontrolle gehabt.
Meine Fähigkeiten kann ich sehr gezielt einsetzen, Frau Silveri. Allerdings weißich nicht, ob Ihnen meine Gabe in die Zukunft zu sehen weiterhelfen kann, denn sie hat eine Einschränkung. Ich kann die Zukunft dieser Personen nur sehen, wenn ich den Menschen selbst schon mal irgendwo gesehen habe und mich dann auf ihn konzentriere.
Ich unterbrach meinen Redefluss, denn ich hatte gerade einen Einfall. Wenn Allen Silvana die Kugel abgenommen hatte, musste er sie doch zwangsweise ...
Allen, du hast Silvana doch gesehen, als du ihr die Kugel abgenommen hast, oder? Meinst du, du kannst mir ihr Bild als Illusion zeigen? Dann könnte ich vielleicht ihre Zukunft sehen.

Klar kann ich das.....aber ich hab da sogar noch eine bessere Idee, ich weis wen wir im Hauptquartier fragen können ob er ihren Geist aus der Kugel läst aber ich weis nich ob er uns helfen wird denn nunja er ist ziemlich schwierig. Allerdings kennt er sich mit solchen Sachen aus deshalb. Aber jetzt mal zu eurer Illusion achtung nicht erschrecken. Da es viel zu gefährlich war während der Fahrt ihren Verstand zu vernebeln übertrug er seine Illusion als Bildshirmübertragung auf die Windschutzscheibe.

Okay dann machen wir es so Allen. Ist das für Sie in Ordnung Frau Silveri? Wenn Allen recht hat, und sein ... Kamarade uns hilft könnten Sie sehr schnell aus der Kugel kommen. Ich brauche vielleicht noch eine viertel Stunde bis wir an der Tower Bridge sind.
Als Allen die Illusion auf die Windschutzscheibe projezierte bekam ich einen Eindruck von der Professorin. Das sollte reichen um eine Vision ihrer Zukunft heraufzubeschwören. Ich fuhr rechts ran und konzentrierte mich auf ihr Gesicht, auf den Klang ihrer Stimme.
Anfangs passierte nichts. Ich sah nur Schwärze. Ich wollte schon fast aufgeben, als ich Geräusche vernahm, die definitiv nicht in den Stadtverkehr oder den Innenraum des Autos passten. Ein Rauschen, wie das eines gestörten Fernsehbildes. Dann kristalliesierten sich Schreie heraus. Sie wurden immer lauter, doch ich konnte nicht verstehen was geschrien wurde. Ich konnte nicht mal sagen, ob überhaupt Wörter verwendet wurden. Nur eines war sicher. Eine der Stimmen gehörte Silvana. Die andere war die eines Mannes. Aber ich sah kein Bild. Nur das Geschrei drang zu mir durch. Und dann kam etwas, dass ich bisher in meinen Visionen noch nie erlebt hatte. Ich spürte Schmerzen. Es war als würde mir jemand immer wieder ein Messer in alle Gliedmaßen rammen. Und mein Kopf dröhnte, als wäre ich zu oft mit dem Schädel gegen eine Wand geschlagen worden.
Der Schmerz war übermächtigt und ich vernahm neue Schreie. Irgendwo in meinem Hinterkopf registrirte ich, dass es meine eigenen Schreie waren. Verdammt. Ich musste aus dieser Vision raus. Ich musste zurück in die Realität. Ich versuchte mich zusammen zu nehmen und mich auf die Einflüsse von Außen zu konzentrieren. Was mir wegen der Schmerzen ziemlich unmöglich war.

Als Die Begabten antworteten hörte ich kaum zu. Wahrscheinlich war ich wirklich etwas zu ablenkbar in diesem Zustand, denn ich hielt zwar die Verbindung zu Rachels Handy, aber beschäftigte mich sowieso damit, auf die Kugel zu starren. Erst als sich die Windschutzscheibe veränderte, erkannte ich, was sie gerade gesagt hatten. Verdammt. Erstens war der Vorschlag, jemanden von den Huntern das übernehmen zu lassen, eine sehr schlechte Idee, andererseits war ein selbstständiger Versuch fast genauso schlecht. Warum hatte ich das ihnen nicht gesagt? Ah, ja, ich hatte mal wieder meiner verrückten Seite den Vorrang gelassen. Das hatte ich nun davon. Eine vollkommen unwissende Begabte, versuchte mir mit ihren Fähigkeiten zu helfen und ich wusste nicht, wie die Kugel reagieren würde. Dieser Zustand dauerte nur wenige Sekunden an. Danach erkannte ich, dass das Artefakt ganz und gar nicht begeistert war. Warum musste sich dieses verdammte Relikt genau diese Szene aussuchen, um sie Rachel zu zeigen. Momentan war es anscheinend noch nicht in der Lage, selbstständig Gedanken zu projizieren, doch das war nicht so schlimm. Es hatte ja meine Erinnerungen. In meinen Visionen hatte ich nämlich schon so einiges gesehen, was ich sofort wieder vergessen wollte. Von den schmerzen, die Rachel fühlte, nahm ich momentan nur einen schwachen Abklatsch wahr, doch ich wusste sofort worum es sich handelte. Tragischer Weise konnte ich alle Visionen, die ich jemals hatte noch auseinender halten. Ich war leider nicht gut im Vergessen. Fieberhaft überlegte ich, wie ich die Situation noch retten konnte. Dabei verlor ich sogar die Verbindung zu Rachels Handy. Das war jedoch nicht wirklich wichtig. Eine Verbindung zu der Kugel und somit zu der jungen Frau, die gerade diese verdammte Vision durcheidete, hatte ich sowieso. Deshalb konnte ich das wahrnehmen, was sie spürte. Die Tatsache, dass die Umgebung um Rachel noch immer schwarz war, war nicht so gut. Man hatte bessere Chancen, eine Vision zu vertreiben, wenn man die Hintergrundgeschichte kannte. "Das wird jetzt leider etwas wehtun", warnte ich Rachel, bevor ich auch die restliche Umgebung erscheinen ließ. Eine junge Frau mit roten Haaren, war in einer kleinen Zelle gefangen. Ihre Hände waren über den Körper gefesselt und man hatte sie gefoltert. Überall war toter Stein und schrecklicher Gestank.
"Du bist Jane McInthosh. Du hast ein Geheimnis erfahren, dass niemand kennen sollte und wissen entdeckt, dass man für immer zerstören sollte. Männer in seltsamer Kleidung haben dein Dorf überfallen und deine ganze Familie getötet. Nur du konntest entkommen. Seitdem bist du auf der Flucht. Du weißt, dass es sich lohnt davonzulaufen, das Geheimnis zu bewahren und es endgültig mit ins Grab zu nehmen, doch langsam zweifelst du, ob du das schaffst. Denn heute haben sie dich gefunden. Das letzte, was du erfahren willst ist, wem du dein Geheimnis verraten sollst", erzählte ich betont sachlich zu Rachel. Diese verdammte Vision hatte mich ein paar Monate lang gequält und glaubt mir, es hat lange gedauert, bis ich erfahren hatte, worum es eigentlich gehen. Rachel sollte wohl glücklich darüber sein, dass es bei ihr relativ schnell ging, denn die einzigen Fragen, die ich ihr offen ließ waren: 'Was ist dieses Geheimnis?' und 'Wer will es erfahren?'. Ich war mir sicher, dass sie von keiner dieser Antworten begeistert war und es eigentlich auch nicht wissen musste. Vielleicht konnte sie schon jetzt mit der Vision abschließen, denn eigentlich brauchte man nur Verständnis für die ganze Geschichte, um es zu beenden. Das musste sie begreifen, um die erste Hürde, die das Artefakt ihr stellte zu überwinden. Normalerweise würde ich niemanden zumuten, das zu erleben, aber nun war es zu spät. Ab jetzt sollte sie einfach nur beweisen, wie gut ihre Fähigkeiten waren. Andere hätten leichtere, sicherer Wege nehmen können, doch ohne Vorbereitung bleib nur noch dieser übrig. Wenn Rachel alle Prüfungen des Artefakts überstand, konnte ich es sogar schaffen, freizukommen. Deshalb fragte ich mich gar nicht erst, warum ich Rachel überhaupt half. Entweder sie wurde weiter hineingezogen oder sie löste sich ohne Konsequenzen für sie aus dieser schrecklichen Vision und ich konnte den Preis dafür zahlen, anstatt hier rauszukommen. Raten Sie mal, wofür ich mich entschieden hatte.

Die Schmerzen waren unmenschlich und für mich absolut unverständlich. So etwas kannte ich von meinen Visionen gar nicht. Ich konnte betreffende Personen sehen und hören was sie sagten, aber ich war nie ein Bestandteil der Visionen gewesen. das musste an dieser verdammten Kugel liegen. Ich war also nicht immun gegen ihre Wirkung. Auf einmal hörte ich Silvanas Stimme. Sie erklärte mir die Vision. Was ich da sah war die Vergangenheit einer jungen Frau, die ein ähnliches Schicksal erleiden musste wie ich. Auch sie verlor ihre Familie durch die Grausamkeit fremder Menschen. Die Schmerzen machten es mir schwer Silvanas Ausführungen zu folgen, aber irgendwie schaffte ich es doch. Es half mir die Fakten zu kennen. Ich konnte der Vision entfliehen. Ich kämpfte mich an die Tatsachen geklammert aus den Bildern. Dann saß ich wieder im Auto atmete schwer und hatte das Gefühl in meinem Angstschweiß zu schwimmen. Doch jetzt hatte ich mehr als nur eine Frage an die Professorin.
Frau Silveri? Was zur Hölle hatte diese Vision mit ihrer Zukunft zu tun? Und warum Jane McIntosh? Von wann ist diese Vision und wo war das? Frau Silveri?

Sayuri
Ich verstand nicht so richtig, was hier gerade los war, aber ich wurde unbewusst unsichtbar und fragte mich warum alles wie hinter einem milchigen Schleier aussah

Mein Puls und meine Atmung normalisierten sich wieder. Die Professorin antwortete nicht. Ich riss Allen mein Handy aus der Hand und starrte auf das Display. Die Verbindung war unterrbrochen worden. So ein Mist.
Ich sah mich im Auto um.
Bei euch alles ok?Akito sah mich ziemlich schockiert an. Jetzt registrierte ich das jemand fehtlte.
Ähm Leute? Wo ist Sayuri hin? Ich guckte zu Allen, als könnte er mir eine Antwort geben.
Verdammt noch mal! Wo ist sie? Wo ist Sayuri?, brüllte ich.

Sayuri
Ein riesiges Fragezeichen schien über meinem Kopf aufzutauchen. Ich bin doch hier!, wollte ich antworten, allerdings, egal ob ich schrie oder normal reden wollte, meine Stimmbänder gaben keinen Ton von sich. Ich hatte also wieder das blöde Problem, ich war wieder unsichtbar und konnte nicht kontrollieren, wieder sichtbar zu werden ó.ò
ICH WILL SICHTBAR SEEEEEEIIIIN!!!!!!!!! jammerte ich in Gedanken los.

(Da ja irgendwie sonst keiner weiterschreiben mag )
Ich war defintiv zu überdreht. Ich hatte das Gefühl, dass meine Nerven ausgedünnt waren. Hätte ich geahnt, was mich heute erwartete, hätte ich nicht so viel Kaffee getrunken. Sayuris Verschwinden machte mich unsagbar wütend. Da war man einmal kurz abgelenkt und schon verschwanden einfach Menschen aus meinem Auto. Unglaublich.
Ich versuchte ein paar Atemtechniken aus dem Theater anzuwenden, um zur Ruhe zu kommen. Gefühlt verging ein halbes Jahrhundert, während ich dasaß und krampfhaft um Fassung rang, darauf konzentriert so zu atmen, wie es bei Musicalnummern vorteilhaft war, damit man Gesang und Tanz authentisch und leicht rüberbringen konnte.
Nach einer Weile glaubte ich mich wieder unter Kontrolle zu haben.
Entschuldigt, dass ich so rumgeschrien habe. Das war nicht in Ordnung. Ich schätze ich bin einfach etwas erschöpft.
Der kleine Junge auf der Rückbank lächelte mir zögerlich zu, während ich mich an Allen wandte.
Während meiner Atemübungen war mir etwas eingefallen.
Mr. Carter? Gibt es eigentlich auch Teleporter, die sich neben der "normalen" Teleportation auch einfach nur unsichtbar machen können? Ist sowas möglich?

Sayuri
verzweiflung verzweiflung, hilf mir mal TT-TT
als rachel mr. carter anfing zu fragen nickt ich nur hektisch mit dem kopf, was allerdings immer noch keiner sehen konnte.
ich versuchte nochmals mich wieder sichtbar zu machen, was teils funktionierte.... mein Kopf war wieder aufgetaucht... allerdings OHNE den dazugehörigen Körper und OHNE die dazugehörige Stimme
Es war einfach nur hoffnungslos T-T

Also ich kenne jemanden dr sich unsichtbar machen kann, hat irgendwas mit Lichtbrechung zu tun naja aufjedenfall ist es möglich allerdings weis ich nicht ob Teleporter zu so etwas in der Lage sind Er hatte garnicht bemerkt das Sayuri fehlte, um genau zu sein hatte er garnichts mitbekommen. Seine Gedanken waren um die Professorin und die Kugel in seinem schoß gekreist.

Sayuri
Leute D: Gibts unter euch keinen Gedankenleser, jetzt guckt doch mal nach hinten DD: Ich laberte Schrott, ohne dass es einer hörte, dass war cool aber nicht wenn die anderen darüber depatierten ob das ginge. Ich brüllte, allerdings ohne ton ein LEUTEEEEEEEE durchs Auto. Warum hörte das nur keiner TT-TT

Mr. Carters Antwort half mir nicht wirklich weiter. Ich drehte mich zur Rückbank um, um mich auch bei Akito zu entschuldigen und fing an zu kreischen wie eine Besessene, denn mitten in der Luft schien Sayuris Kopf zu schweben.
"Ach du Scheiße, Ach du Scheiße...", kreischte ich immer wieder.

Sayuri
Kaum hatte mich Rachel entdeckt fing sie an loszukreiscshen wie so ne besessene Beruhig dich mal, Calm down! murrte ich gedankl.ich, ich hätte ihr lauter schimpfwörter entgegen werfen können ohne dass sie es gemerkt hätte